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Bad Hair Day – nicht bei mir!

Bad Hair Day – nicht bei mir!

Hallo ihr Struppigen oder glänzend Kahlen.
Mein Name ist Martina, ich bin 25 Jahre alt und komme aus der Zentralschweiz. Ich möchte euch etwas über meine Geschichte zur Frau „oben ohne“ erzählen.

Alles begann im Jahr 2017. Nachdem ich einen Autounfall als Beifahrerin hatte, entdeckte meine Mutter auf meiner Kopfhaut etwa fünf kahle Flecken, in der Grösse eines Zweifrankenstücks. Ich war schockiert und konnte mir das alles nicht erklären; andere Symptome wie etwa Juckreiz oder Schmerzen hatte ich nicht. Ich vereinbarte kurzerhand einen Termin in der Dermatologie des Kantonsspitals Luzern (LUKS). Zu diesem Zeitpunkt war ich selber im LUKS als Fachfrau Gesundheit angestellt.

Das Team der Dermatologie verstand schnell meine Sorgen und Ängste, innert drei Tagen hatte ich den Termin beim Facharzt. Nach klinischen Untersuchungen wurde die Diagnose Alopecia Areata gestellt. Ein milder Verlauf wurde mir prophezeit, mit lokaler Kortisontherapie. Der Grund sei psychischer Stress.
Nach zwei Wochen begannen an den kahlen Stellen tatsächlich kleine feine Babyhaare wieder zu wachsen und beim Kontrolltermin hatte ich bereits wieder ca. 5mm lange Haare. Alles gut oder?

Aus dem Auge, aus dem Sinn: Drei Jahre lang hatte ich danach nichts mehr mit Haarausfall am Hut. Im Gegenteil, meine langen lockigen Haare waren wie immer makellos.

Im Februar 2020 fiel mir vermehrt auf, dass alles etwas locker aussah, wenn ich meine Haare für die Arbeit zusammenbindete. Die Haarstruktur wurde feiner. Ich war in dieser Zeit an meinem Abschluss zur Pflegefachfrau und hatte viel um die Ohren. Einige Wochen später im unbezahlten Urlaub nach dem Abschluss vom Studium, bemerkte ich am Abend viele Haare in meinem Kamm. Nichtsahnend stylte ich meine Locken nach dem Duschen, ich war schliesslich erst gerade frisch beim Coiffeur gewesen.

Nach nur einem Monat habe ich
mich entschieden eine Glatze zu tragen.

Bevor ich das Haus verliess begutachtete Mamma meine neue Frisur. Ihre Worte werde ich wohl nicht mehr vergessen: „Erschrick jetzt bloss nicht, keine Panik, aber du hast ganz viele kahle Stellen an Nacken und Hinterkopf“. Wie von einer Wespe gestochen sprang ich vor den Spiegel und sah das Unheil. Nicht wie damals runde, gezirkelte Flecken, sondern kahle, unförmige Stellen. Aus Reflex begann ich zu weinen und sagte meinen Ausgang ab. Ich fing sofort an, Google zu durchforsten und stiess schnell auf andere Frauen mit dem Alopecia Ophiasis Typ, die mir ähnelten. Am nächsten Tag vereinbarte ich erneut einen Termin beim Dermatologen.

Als ich etwa eine Woche später da war, fehlte mir bereits der ganze Nackenanteil. Die Prognose war niederschmetternd. Der Ophiasis-Typ sei schwer zu behandeln und die Erfolgschancen, trotz Kortison, gering. Ich begann mit der lokalen Kortison Salbe. Wenige Tage danach hatte ich immer mehr kahle Stellen, meine Kopfhaut war rau, kratzig und voller kleiner roten Punkte.

Vom ersten Abend als ich es bemerkte, bis zum Entscheid einen Schlussstrich zu ziehen und „oben ohne“ zu sein, vergingen nur vier Wochen. Die Ursache bleibt weitgehend ungeklärt. Autoimmunbedingt findet mein Körper wohl, dass ich besser dran bin ohne Hautanhängsel. In dieser Zeit erhielt ich von meinen Teamkollegen und meinem ganzen Umfeld sehr viel Unterstützung. Für manche war es fast schlimmer als für mich selber. Ich fühlte mich machtlos, ohnmächtig und hatte Angst. Angst von anderen nicht akzeptiert zu werden wie ich bin, aufzufallen und dass alle sich umdrehen um mich zu begaffen.

Die Stärke die wir in uns tragen, zeigen wir nach aussen.

Am 5. April 2020 rasierte mir mein Partner den Rest des gollumartigen Haarschweifs ab der noch übrig war. Es fiel mir ein riesiger Stein vom Herzen. Ich fühlte mich frei, mich selbst und gut so wie ich bin. In den darauffolgenden Wochen lernte ich damit umzugehen von vielen Leuten gemustert zu werden, schliesslich entspreche ich nicht mehr der Norm. Eine Perücke war für mich persönlich keine Option, ich wollte so sein wie ich bin, nicht verkleidet oder versteckt für andere. Dies strahle ich auch bis heute aus.

Der erste heftige Sonnenbrand beim Wandern kam relativ rasch, ich fühlte mich wie eine brennende Fackel. Damit dies nicht mehr passiert, entwarf eine Kollegin von mir ein paar Beanies für mich (ByEvelinEberli, Hitzkirch LU). Sie machte mich auch auf das Label Kopfrausch aufmerksam. Seit nun etwas mehr als zwei Jahren hatte ich eigentlich kein Bad Hair Day mehr. Für eine kurze Zeit, ohne irgendwelche Behandlungen, hatte ich wieder kurze Haare. Ich genoss es, war experimentierfreudig und bestimmt alle drei Wochen beim Coiffeur. Als der Haarausfall zurückkam, konnte ich es jedoch akzeptieren – schliesslich kenne ich mich nun besser als „Glatzchöpfli“.

Die Diagnose Alopecia Areata hat mein Leben sicherlich auf den Kopf gestellt, ich durfte durch das aber viel über mich selbst lernen.
Unser Äusseres definiert niemals unseren Charakter. Die Stärke die wir in uns tragen, zeigen wir nach aussen. Ich bin heute mit Sicherheit eine gestärkte Frau, die weiss was sie will im Leben, die gelernt hat, dass Individualität uns alle ausmacht. Egal mit welchem Handicap.

Heute bin ich eine stolze Haarlose, die anderen Frauen und Männern Mut machen will, zu sich selbst zu stehen. In meinem neuen Job in der Anästhesiepflege war dies auch von Anfang an kein Thema, ob da eine Strähne unter meiner Haube rausschaut oder nicht.

Die Schönheit im Herzen eines Menschen
ist erhabener als diejenige, die man mit Augen sehen kann.

– Khalil Gibran

Bleibt stolz auf euch!


Alles Liebe, eure
Martina

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